Der ein oder andere E5-Wanderer stürmt achtlos an ihr vorbei. Nur schnell hinauf zur Braunschweiger Hütte… Dabei laden die bunten Schirme auf der Terrasse der Gletscherstube schon von Weitem zur Einkehr ein. Dagmar Gundolf und ihr Team servieren in der Hütte auf 1915 Metern deftige Tiroler Kost zu Gastfreundschaft und der ein oder anderen E5-Geschichte. Die perfekte Stärkung vor dem felsigen Aufstieg zur Braunschweiger Hütte.
Seit 50 Jahren ist die Gletscherstube in Familienbesitz. Von einer kleinen Jausenstube hat sie sich über die Jahre zu einer schönen Einkehr- und Übernachtungsmöglichkeit direkt am E5 entwickelt. Mit einer Wirtin, die weiß, was ihre Gäste brauchen. „Ich habe leider nicht viel Zeit zum Wandern“, erzählt Dagmar, „aber vor einigen Jahren bin ich doch mit meiner guten Freundin Cilli, der Senior-Wirtin der Braunschweiger Hütte, aufgebrochen. Ich wollte einfach selber erfahren, was für Wanderer wichtig ist.“ Das sei nicht viel – neben gutem Essen ein bequemes Bett und heißes Wasser. Die Glückszutaten der Gletscherstube.
Der Bauernsalat mit warmen Kartoffeln und gebratenen Speckstreifen ist köstlich. Oder das Jägertoast, knuspriges Schwarzbrot, gefüllt mit Käse und ummantelt mit Speck… Nachdem Dagmar auch noch täglich feine Kuchen im Angebot hat, muss man fast aufpassen, sich den Magen nicht zu vollzustopfen. Oder in einem der Liegestühle zum entspannten Verdauen Platz nehmen. „Für mich ist es das Schönste, wenn ich merke, dass die Leute runterfahren und sich erholen. Dass sie die Bergen anschauen, statt ständig auf ihrem Handy rumzuspielen“, sagt Dagmar. Zum Schauen gibt’s hier einiges im hintersten Pitztal. Direkt neben der Terrasse rauscht die Pitze, drumherum schrauben sich die Gletschergipfel in die Höhe. Auch Klettersteiggeher kommen hier auf ihre Kosten: Unweit der Gletscherstube warten einige schöne Eisenwege auf Begeher.
Für die E5-Wanderer stellen sich hier gleich mehrere Fragen: Die Materialbahn der Braunschweiger Hütte nutzen und den Rucksack bequem nach oben transportieren lassen? Oder doch lieber selber schleppen? Und auch für den Weg nach oben gibt’s zwei Möglichkeiten: Jägersteig oder Wasserfallweg. Der eine durch die Felsen, gut gesichert. Der andere toll gelegen direkt am Wasser entlang. Keinesfalls sollte man dem bequemen Eindruck des breiten Notwegs verfallen! „Der ist nicht ohne Grund gesperrt“, sagt Dagmar. „Dort kommt es immer wieder mal zu Steinschlag. Außerdem ist der Wasserfallweg doch um so vieles schöner.“