5 Fehler, die Du bei Deiner Alpenüberquerung nicht machen solltest

„Wandern kann doch jede und jeder.“ Gerade neulich erst wieder gehört. Und ein wenig darüber geschmunzelt. Denn natürlich gibt’s auch beim Wandern viel zu beachten. Hier verraten wir Dir, welche fünf Fehler Du auf Deiner Alpenüberquerung – und auch auf jeder anderen Tour – nicht machen solltest.

Wenn der Kleber aufgibt, löst sich die Sohle vom Schuh. Als Erste Hilfe-Tool dienen Kabelbinder und/oder Tape.

Fehler Nr. 1: Alte Schuhe hervorkramen
Auch wenn das Leder noch so sehr glänzt, die Schnürsenkel noch wie neu aussehen: Wanderschuhe sollten nach 10-15 Jahren dringend aussortiert werden. Nach dieser Zeit wird der Kleber porös. Die Folge: Die komplette Sohle löst sich vom Schuh. Das passiert sogar noch schneller, wenn die Schuhe wenig in Benutzung waren. An ein Weiterwandern ist dann nicht mehr zu denken. Wer Glück hat (oder gut vorgesorgt hat), hat Kabelbinder und/oder Panzertape im Rucksack und kann die Sohle bis ins Tal fixieren. Dann bleibt zu hoffen, dass ein Sportgeschäft oder ein Schuster in der Nähe ist. Übrigens: Anbieter wie z. B. LOWA prüfen die Schuhe und ersetzen poröse Sohlen. So kann der gut eingelaufene Lieblingsschuh weiter mit neuen Sohlen auf Wanderschaft.

Fehler Nr. 2: Zu spät am Morgen starten
Zugegeben, es tut manchmal weh, wenn morgens in aller Frühe der Wecker zum Aufbruch klingelt. Aber: Es lohnt sich! Nicht nur, dass der „frühe Wurm“ manchmal noch vor dem Frühstück die schönsten Sonnenaufgänge genießen darf. Es gibt viele Argumente, die für einen zeitigen Start sprechen. Zum einen ist die Luft am Morgen kühler, was besonders im Hochsommer dankbar ist. Wer in der Zeit die steilsten Aufstiege meistert, kann in der Mittagshitze schon entspannt auf der Hütte ein kühles Getränk genießen. Zum anderen haben Frühstarter immer einen Zeitpuffer für Unvorhergesehenes. Wer wegen Erschöpfung oder auch einfach nur, weil es gerade so schön ist, eine lange Pause machen muss/will, kann sich das erlauben, wenn nach hinten raus noch ausreichend Zeit bleibt, um das Ziel zu erreichen. Und last but not least – Gewitter treten am Morgen in der Regel seltener auf. Somit ist ein früher Start auch immer ein Sicherheitsbonus.

Fehler Nr. 3: Aus Bächen trinken
Auch wenn das Wasser noch so schön plätschert und erfrischend kühl ist: Bitte nicht aus Bächen trinken, wenn Du nicht weißt, was sich oberhalb befindet. Viele vermeintlich klare Bergwasser passieren bewirtschaftete Almwiesen. Und wenn Kuhkot im Wasser landet, sind Durchfall und Co. nach dem Genuss vorprogrammiert. Insofern ist nur Quellwasser zu empfehlen. Besser ist aber, die Wasservorräte auf den Hütten aufzufüllen.

Fehler Nr. 4: Füße ins Wasser halten
Bei diesem „Fehler“ gehen die Meinungen auseinander. Denn natürlich freuen sich die heißen Füße nach einem steilen Bergabstück, wenn sie in kühles Wasser getaucht werden. Das eigentliche Problem entsteht auch erst danach, wenn eben jene Füße nicht komplett trocken sind und leicht feucht für die restliche Wanderung des Tages in den Socken und im Schuh landen. Dann kann es schnell zu Reibung kommen, was wiederum ein Garant für richtig fiese Blasen ist. Insofern gilt – Entweder Füße erst am Ende der Tour kühlen, oder nach „Zwischendurch-Bädern“ sehr sorgfältig trocknen.

Am Ende einer Etappe sind solche Seen – wie hier an der Memminger Hütte – ein Geschenk für müde Wanderfüße.

Fehler Nr. 5: Nur aufs Handy verlassen
„Oh Mist, mein Akku ist leer! Ich hab keine Ahnung, wo wir nun lang müssen.“ Wanderapps und Handy erleichtern Orientierung und Routenplanung ungemein. Dennoch solltest Du immer auch im Kopf (und/oder auf einer Wanderkarte, die Du dabei hast) den Weg kennen. Und zwar nicht nur den geplanten, sondern auch mögliche „Plan B-Wege“, falls das Wetter umschlägt, Du oder jemand in Deiner Gruppe abbrechen muss etc. Zudem sollte für den Notfall IMMER ein Handy mit ausreichend Rest-Akku vorhanden sein, damit Du die Rettung rufen und Deinen Standort durchgeben kannst. Also: Aufgeladenes Handy sollte immer dabei sein, zusätzlich aber auch eine gute Wanderkarte und in Deinem Kopf eine Vorstellung davon, wohin Dein Weg Dich an jenem Tag führen soll.

Fotos: Christoph Jorda

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