„Machst Du das in einem See im Wald?“ „Gehst Du jetzt Gumpenhupfen?“ „Achso, das ist doch dieser esoterische Quatsch, bei dem man Bäume umarmt, oder?“ Wenn ich erzähle, dass ich zum Waldbaden gehe, schaue ich meist in Gesichter mit allerlei Fragezeichen. Die wenigsten Menschen wissen, was es damit auf sich hat, mit diesem Waldbaden oder „Shinrin Yoku“, wie es in seiner Heimat Japan heißt.
Zurück zur Natur
Dabei ist es wie mit so vielem: Alter Hut, neuer Name. Dass Blaubeeren, Spinat oder Leinsamen super gesund sind, wusste auch schon meine Großmutter. Nur liefen die damals noch nicht unter dem Begriff „Superfood“. Ähnlich ist es mit dem Waldbaden. Denn das Grundgefühl von „Wald tut mir gut“, das kennen die meisten von uns. Denn wir leben zwar in einer modernen und technisierten Gesellschaft, aber unser Körper ist immer noch an eine natürliche Umgebung angepasst. Wir tragen dieses „Wald tut uns gut“-Gefühl seit Jahrtausenden im Rückenmark. In Japan gehen Forscher diesem Gefühl seit 80er-Jahren auf den Grund. Was ist es, das unseren Körper und unsere Seele in den Wäldern so stärkt?
Die Heilkraft der Wälder
„Shinrin Yoku“ bedeutet, absichtslos und achtsam in die Atmosphäre des Waldes einzutauchen. Wir gehen also beim Waldbaden nicht in den Wald, um den Hund Gassi zu führen, um schnellstmöglich von A nach B zu wandern, oder um Holz zu hacken. Stattdessen machen wir uns ruhigen Schrittes auf den Weg, um mit allen Sinnen die Welt der Bäume zu erleben. Ohne Eile. Mit Handy im Flugmodus.
Studien zeigen, wie vielfältig und tiefgreifend Waldbaden auf uns wirkt. Unser Immunsystem wird gestärkt, da die Anzahl und Aktivität unserer natürlichen Killerzellen steigt. Stresshormone wie Cortisol werden abgebaut, der Blutdruck sinkt, wir fühlen uns entspannter, befreiter. Auch Schlafstörungen können mit Waldbaden behandelt werden. Dafür gibt’s nicht DEN einen Auslöser, es ist ein ganzer Wald-Cocktail, der da so positiv auf uns wirkt. Einen großen Anteil haben aber die Phytonzide, natürliche Öle, mit denen die Bäume sich vor Feinen (Pilze, Bakterien etc.) schützen und untereinander kommunizieren. Diese Phytonzide atmen wir im Wald ein. Besonders stark sind sie nach Regen oder an warmen Tagen. Das Schöne: Selbst wenn Du nichts anderes tust, als einfach in einem Wald zu sitzen und zu atmen, tut er seinen Dienst. In Japan ist Waldbaden längst als wirkungsvolle Therapie anerkannt.
Achtsamkeit, Meditation, Qi Gong
„Kann ich das nicht auch alleine, wofür brauche ich da einen Guide“, werde ich manchmal gefragt. Klar kannst Du auch alleine zum Waldbaden gehen. Ich erlebe jedoch immer wieder, dass vor allem Gäste, die sich durch ihren Wohnort, ihre Arbeit, ihren Alltag weit von der Natur entfernt haben, dankbar über einen „Vermittler“ sind. Wenn ich mit ihnen unterwegs bin, begleite ich sie als ausgebildete Kursleiterin Waldbaden beim Eintauchen. Ich schaffe den Raum dafür, dass sie die verstaubten Sinne freilegen, die Natur wieder erfühlen und erleben können, ganz im Moment bleiben. Einfache Übungen, die dem Qi Gong angelehnt sind, weiten die Lungen und lassen sie noch mehr im Moment sein. Und das mit nachhaltiger Wirkung… Zum einen wirkt ein Waldbad auf unseren Körper und dessen Gesundheit. Untersuchungen zeigen, dass ein Tag Waldbad den Blutdruck bis zu fünf Tage lang senkt. Auch die natürlichen Killerzellen sind offenbar über Wochen aktiver nach einem Besuch im Forst. Zum anderen wirkt Shinrin Yoku auf unsere Seele. Wir fühlen uns einfach der Natur wieder näher – und damit auch uns selbst. Insofern ist es wenig verwunderlich, dass immer mehr Gäste nach einem angeleiteten Waldbad zu „Dauerschwimmern“ werden, immer mal wieder kommen und auch alleine losziehen. Achja – Bäume umarmen darf man beim Waldbaden natürlich auch. Einfach, weil sich das großartig anfühlt 🙂
Du willst Dir etwas Gutes tun, Dein Immunsystem stärken und Shinrin Yoku kennenlernen? Dann komm mit uns zum alpinen Waldbaden. Die Kombination aus Wald & Berg halten wir für unschlagbar. Erlebe es selbst. Infos zu unseren Kursen gibt’s hier.
