Manchmal sind es nur kleine Andeutungen, oft aber ist es ganz deutlich spürbar: Auf unseren Wanderungen treffe ich immer wieder Menschen, die auf der Suche sind. Nach was, das wissen sie oft selbst nicht so genau. Es ist mehr ein Gefühl, denn ein Gedanke. Viele von ihnen haben sich in ihrem Alltag ewig weit von der Natur entfernt. Hektik, Verkehr, Lärm, der ständige Blick auf Bildschirme und Handys, Konsum und hochverarbeitete Nahrungsmittel. Viele spüren irgendwann, dass es ihnen nicht gut geht damit. Denn man kann sich nicht von etwas isolieren, das tief in einem steckt. Ich möchte Dich einladen, immer mal wieder auf die Natur zu schauen. Was gerade in der jeweiligen Jahreszeit, im jeweiligen Monat dort vor sich geht, wie es sich auf Dich auswirkt und wie Du die Kräfte der Natur für Dich nutzen kannst. Los geht’s mit dem November…
Nass, kalt, grau. Das sind wohl die ersten Worte, die den meisten Menschen zu diesem Monat einfallen. Eine alte Bezeichnung ist auch „Totenmonat“. Und es stimmt, in der Natur wird reichlich gestorben in diesen Wochen. Die letzten Blätter rieseln von den Bäumen, Insekten sterben, sofern sie kein Winterquartier haben und statt der prächtigen Farben zeigt sich die Natur nun in matten Grau- und Brauntönen. Der November steht im Zeichen der Vergänglichkeit. Die Energie zieht sich in die Wurzeln zurück, das Leben im Außen kommt zum Ruhen.
In diesem Monat wird in vielen Kulturen der verstorbenen Ahnen gedacht – mal mit großer Schwere, andernorts mit fröhlichen Partys. Es ging und geht darum, den Schutz der Verstorbenen zu erbitten. Deine Ahnen, von denen Deine Gene und Deine Seele geprägt sind, sind immer Teil von Dir. Ein Gedanke, der mal mehr, mal weniger fröhlich stimmt 😉 Aber ganz egal, wie wir dazu stehen, es ist einfach Fakt. Und so bietet der nebelige November die Möglichkeit, Deiner Vorfahren zu gedenken. Ein schönes Ritual dazu, das ich im Freundeskreis kennengelernt habe, ist, ein Menü zu kochen mit Rezepten, die unsere Eltern und Großaltern zubereitet haben. Sich zu erinnern an gemeinsame Feste, an Fröhliches, aber natürlich auch an Verletzungen, die es vielleicht gegeben hat.
Ich hole im November gerne noch einige Haselnusszweige ins Haus. Sie galten schon immer als Schutzpflanze, es wurde ihnen gar nachgesagt, sie könnten Unwetter abhalten. Das kann schließlich nicht schaden, wenn sich die Stürme nun hier in den Bergen und Tälern austoben. Im November gehe ich auch besonders gerne schweigend spazieren. Einfach mal wie die Natur meine Energie zurück ins Innere ziehen. Weg von den Ablenkungen im Außen, dem Schein, dem Sein-Müssen. Hin zum stillen Sein. Tut gut!