Für viele ist es die schönste Zeit zum Wandern: der Herbst. Tatsächlich verwöhnt die Jahreszeit uns nochmal mit einem Farbspektakel, mit angenehmen Temperaturen und meist ruhigen Wetterlagen. Die heftigen Sommergewitter sind vorbei, die Winterstürme noch in weiter Ferne. Jetzt sind also die perfekten Tage, um die Wanderstiefel zu schnüren. Doch es gibt einiges zu beachten, wenn Du im Herbst losziehen willst. Hier kommen unsere besten Profi-Tipps:
1.) Suche das passende Tourenziel
Die Wanderung über die unbewaldete Südflanke war im Sommer immer viel zu heiß? Prima, dann könnte das jetzt die richtige Tourenwahl sein. Bedenke allerdings, dass viele Hütten in höheren Lagen nun bereits geschlossen haben. Planst Du eine Übernachtung, kümmere Dich rechtzeitig darum, ob die Hütte einen Winterraum hat, ob er geöffnet ist bzw. wie Du an den Schlüssel kommst.
2.) Starte zeitig
Wenn Du eine Tour raussuchst, behalte die Länge im Auge. Für die ganz großen Mammut-Touren reicht im Herbst oftmals das Tageslicht nicht mehr aus. Du solltest auf jeden Fall früh genug starten, um vor Einbruch der Dunkelheit wieder im Tal zu sein. Außerdem unbedingt für den Fall der Fälle immer eine Stirnlampe einpacken, die Dich sicher hinunter leitet, wenn etwas Ungeplantes passieren sollte.
3.) Pack Dich warm ein
Am frühen Morgen, im Schatten oder am Ende des Tages wird’s nun oftmals schon empfindlich kalt. Du solltest also unbedingt ausreichend warme Kleidung dabei haben. Eine isolierende Schicht (Daune, Primaloft oder Fleck) gehört also auf jeden Fall in den Rucksack. Zudem machen Mütze und Handschuhe nun durchaus schon Sinn. Und wie immer natürlich auch eine gute Schicht gegen möglichen Regen. Das Zwiebelprinzip ist besonders im Herbst Trumpf! Wir sind am liebsten in Merinowolle unterwegs, die auf der einen Seite mollig warm hält, auf der anderen Seite auch wenn sie nassgeschwitzt ist, noch angenehm zu tragen bleibt. Aber: Wechselshirt nicht vergessen! Außerdem mein Favorit im Herbst: eine Weste. Denn die hält mich an den wichtigen Stellen warm.
4.) Beobachte den tückischen Herbstboden
Am Morgen hüllt der Herbst Wiesen und Wege oft in Tau. Dieser kann schnell zur Rutschbahn werden. Auch verdecken Blätter gerne rutschige Wurzeln im Wald. Für alle, die (noch) nicht absolut trittsicher sind, gilt es also, den Untergrund gut im Auge zu behalten.
5.) Kleine Helfer mitnehmen
Je später der Herbst, umso eher kann’s schon Mal Schnee vom Himmel hauen. Du solltest also beim Übergang in den Winter auf jeden Fall immer ein leichtes Paar Schneeketten/Grödel im Rucksack machen. Die geben ein Plus an Sicherheit und wiegen nicht viel. Was immer dabei sein sollte, im Herbst aber besonders wichtig ist: eine Rettungsdecke im Erste Hilfe-Set. Denn bei niedrigeren Temperaturen kühlen wir im Notfall noch schneller aus. Ein Tipp noch für Genuss-Freunde: Ein Messer und einen Stoffbeutel mitnehmen. Man weiß ja nie, wo einem ein köstlicher Pilz begegnet… (WICHTIG: Bitte wirklich nur die Schwammerl mitnehmen, die Du eindeutig bestimmen kannst!!).
6.) Die richtige Verpflegung einpacken
Klar, es ist Geschmacksache, aber ich finde im Herbst einen warmen Apfelsaft (mit viel Wasser!) oder einen Tee in der Isokanne super. Zusätzlich packe ich meist noch ein Kaltgetränk ein, damit ich nach dem Anstieg meinen Durst schnell stillen kann. Aber für die Gipfelrast ist im Herbst immer schon ein Warmgetränk dabei. Und wie immer Nüsse oder ein Brot (wenn die Hütten schon geschlossen haben auch zwei ;-)).
Und nun wünschen wir Euch wunderschöne Herbsttouren!